Körper­schall­übertragung im Gebäude

Als Körperschall wird Schall bezeichnet, der durch die Anregung von festen Körpern entsteht - zum Beispiel durch Bohren und Klopfen. Der Körperschall wird über die Bauteile des Gebäudes transportiert und als Luftschall abgestrahlt.

Eine Schallmessung der Körperschallübertragung - TrittschallEine häufige Form der Körperschall-Übertragung in der Nutzung von Gebäuden ist die Trittschall-Übertragung. Durch die Anregung des Bodens durch Gehen und Hüpfen wird Körperschall ins Gebäude eingeleitet. Neben dem Trittschall können Schwingungen auch durch den Betrieb von technischen Geräten entstehen. Motore von Aufzügen und Pumpen von haustechnischen Anlagen, ebenso wie die Waschmaschine in der Nachbarwohnung können störende Geräusche in angrenzenden Räumen erzeugen.

Baurechtlich sind daher die maximal zulässigen Trittschallpegel und die maximal zulässige Schallpegel durch haustechnische Anlagen aus anderen Nutzungseinheiten festgelegt:

Bei der Trittschallmessung wird der Körperschall mit einem genormten Hammerwerk angeregt. Der so erzeugte bewertete Standard-Trittschallpegel (L’nT,w) aus Wohnräumen darf zum Beispiel in angrenzenden Räumen anderer Wohnungen 48 dB nicht überschreiten. Für die Übertragung von Betriebsanlagen zu Wohnräumen müssen wesentlich geringere Standard-Trittschallpegel eingehalten werden.

Gleichbleibende Geräusche von haustechnischen Anlagen dürfen in Aufenthaltsräumen einen Schallpegel von 25 dB nicht überschreiten. Kurzfristige Geräusche, zum Beispiel durch den Abfluss beim WC-Spülen oder das Öffnen von Aufzugstüren, dürfen in Aufenthaltsräumen nicht lauter sein als 30 dB.

Wie auch beim Luftschallschutz muss bei der Bewertung des Körperschalls berücksichtigt werden, dass die baurechtlichen Anforderungen ausdrücklich Mindestanforderungen an den Schallschutz darstellen. Im Prinzip können bereits weitaus geringere Schallpegel als störend wahrgenommen werden, wenn der Grundgeräuschpegel – also der Ruhepegel ohne Störgeräusche – in den betrachteten Aufenthaltsräumen sehr niedrig ist.

Für einen guten Schutz gegen Körperschall sind Konstruktionen zu wählen, welche bereits in einem sehr tiefen Frequenzbereich störende Schallimpulse dämpfen.